Ein Zickenkrieg? Man kann der Versuchung nicht widerstehen, es so zu bezeichnen … und was hier eventuell dahintersteckt
Ich habe noch nie ein Buch verrissen – hier muss es sein!

Ich hatte mal eine Hündin, die jedesmal, wenn sie einer bestimmten anderen Hündin begegnete, sich schlagartig in eine blindwütige Furie verwandelte …  Keiner verstand es – und auch hier bei Gertrud Höhler kann ich nur mutmaßen, woher diese blindwütige Hass der eigentlich gebildeten, früher so schön aussehenden, immer sachlichen Gertrud Höhler eigentlich kommt. Wäre sie gern selbst Kanzlerin geworden? Kann sie den unerwarteten Aufstieg jener erst so unscheinbaren jungen Frau  aus dem ‘Unrechtsland’, mal auch ‘Anderland’,  nicht begreifen – nachvollziehen? (Ich komme unten nochmal darauf zurück.)

Wenn man es liest, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Angela Merkel für Gertrud Höhler eine Art Undercover Agentin im Auftrage Honeckers oder dessen Gesinnungsgenossen sei, um die Bundesrepublik in den Abgrund zu führen.

Ich zitier hier mal so einiges: “Die Wölfin und das Schweigen der Männer; Agentin in eigener Sache; Was macht die Exotin überlegen?; Wer führt der Täterin die Hand?; Die Maske fällt – und keiner schaut hin; Die Planwirtschaft der Werte: Das System M entsteht; Die Kanzlerin enteignet SPD-Botschaften – die Parteiengrenzen entschwinden; Deine Sprache verrät dich – Angela Merkel im Sprachversteck;

Reicht das?  Na, noch eins drauf:

 

Das ‘Mädchen’ als Putschistin – die Undercover-Züge in ihrem Politikstil, Ergebnis einer perfekt angewandten Lektion aus ihrer Zeit im autoritären Staat, verhindern bis heute, dass ihr Turbo-Aufstieg in der gesamtdeutschen Politik als autoritärer Griff der ‘Rächerin’ nach der Macht verstanden wird; Das Mädchen Angela, herübergeweht aus dem deutschen Begelitboot des Supertankers UDSSR – ist sie das Symtom oder die Krankheit ”

 „Angela Merkel bedient sich der Kernbotschaften anderer Parteien, ohne sich zu deren Werten zu bekennen.

Meine Meinung dazu: Überhaupt haben sich unsere Parteien immer mehr ihren Wählern angenähert, d.h. dass die Wünsche der Bevölkerung nachvollzogen werden. (Nun ja, bis eben auf die Linken, die ich immer wieder um Gregor Gysi beneide) Im Grunde ist es ja so, dass die Normalbürger, z.B. in bestimmten Altersstufen, Familien- und Ausbildungsstufen,  alle annähernd die gleichen Wünsche und Vorstellungen haben. Da kann keine Partei sagen: Also mit uns nicht! Ebenso ist es mit dem Europa-Gedanken: Keiner kann so richtig übersehen und verstehen, wie nun alles zusammenhängt und nur hoffen, dass die politischen Entscheidungen irgendwie schon richtig werden. Aber ich fürchte auch, dass unsere Abgeordneten selbst überhaupt  nicht alles überblicken. Vor allem weiß Angela Merkel, dass sich dieses Europa-Gefüge täglich irgendwie verändern kann – und wir in der Mitten. Und vielleicht ist auch in dieser Situation die Möglichkeit, große Statement abzugeben, eher gering.

Das Buch scheint so zusammengesetzt worden zu sein, dass Gertrud Höhler alles, was sie in der Presse Negatives, oder negativ zu Bewertendes  über Angela Merkel finden konnte, zusammengetragen hat, und mit gehässigen Kommentaren aneinander gereiht hat. Wenn also Angela Merkel nichts sagt, ist das eine ihrer hinterhältigen Strategien. Wenn Angela Merkel etwas sagt, ist es entweder zu wenig oder unklar. Gern bedient sich Gertrud Höhler Beispielen aus dem Wolfsrudel, aus der Mythologie –

Mit diesem Horrorszenario um Angela Merkel zeichnet die Autorin Gertrud Höhler ein Psychogramm – ihrer selbst.

Dazu fällt mir nämlich etwas ein, das nicht in dem Buch steht. Zu Kohls Zeiten wurde Gertrud Höhler von diesem sehr favorisiert. Ich meine sogar, er hätte sie gern als Familienministerin gesehen. Das konnte aber nur deswegen nicht funktionieren, weil Gertrud Höhler uneheliche Mutter eines Sohnes war. (Ja, damals wurde soetwas noch ‚bestraft‘! Aber bei einem Mann wäre das wohl nicht so ins Gewicht gefallen) Verfolgte sie etwa deswegen das Hinzukommen von Angela Merkel so wachsam?

Natürlich hat auch Goethe für solche Fälle etwas Passendes gesagt; ich will es hier zitieren:

In Dichtung und Wahrheit schreibt er: „… aber einer Beobachtung kann ich nicht erwehren, dass nämlich Menschen, denen die Natur außerordentliche Vorzüge gegeben, sie aber in einen engen oder wenigstens nicht verhältnismäßigen Wirkungskreis gesetzt, gewöhnlich auf Sonderbarkeiten verfallen, und weil sie von ihren Gaben keinen direkten Gebrauch zu machen wissen, sie auf außerordentlichen und wunderlichen Wegen geltend zu machen wissen.“

Vielleicht ist dieses Buch nichts als so ein außerordentlicher, wunderlicher Weg?

Da das Buch nur Seite für Seite alles um Angela Merkel beschreibt, was wir alle ja in der Presse mitverfolgt haben, enthält es, außer den Unterstellungen, Schmähungen und Beschimpfungen, für niemand etwas Neues. Man muss es daher absolut nicht lesen!

 

Wie Angela Merkel Deutschland umbaut. 296 S. 223 mm 594g , in deutscher Sprache. �
2012   Orell Füssli
ISBN 3-280-05480-X
ISBN 978-3-280-05480-2 21.95 EUR – 29.90 sFr inkl. gesetzl. MwSt.