Rivalen im Rom der Renaissance  –
Eine neue Epoche entsteht –
Ausgerechnet im Herzen des Vatikans

 

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Vor fast zwei Jahren habe ich interessiert und oft höchst vergnügt dieses Buch gelesen – und was darin beschrieben wird, hat sich mir so eingeprägt, dass es mir bis heute sofort durch den Kopf geht, höre ich nur das Wort ‘Vatikan’. Und die beiden Maler Michelangelo und Raffael sind seither ganz gegenwärtig und nicht etwas, das bereits 500 Jahre zurückliegt. Das liegt an der lebendigen, knappen Schreibweise von Kia Vahland, der Autorin. Man merkt ihr an, dass sie ihr Lebensthema, die Kunstgeschichte (hat sie studiert) tatsächlich liebt, und so darin zuhause ist, dass sie nicht müde wird, davon in allen Details zu berichten. Statt sie immer wieder zu loben, lasse ich sie lieber selbst zu Wort kommen ….

“Michelangelo (1475 bis 1564)”, schreibt sie,  “hatte schlechte Laune an diesem kalten Wintertag des Jahres 1508. Nicht nur die Erde ist am Ende, der Himmel auch. Stückchenweise bröckelt er ihm auf die platte Nase. Der Künstler steht in fast zwanzig Metern Höhe auf seinem Gerüst in der Sixtinischen Kapelle und will, nein, muss die Decke des Allerheiligsten der Christenheit ausmalen. Die aber schimmelt ihm unter seinen Pinselhieben hinweg, also lässt er das begonnene Bild der SINTFLUT wieder abschlagen, sein a0me2wtierstes Historienbild hier oben. Ruinös erscheint ihm das ganze Unterfangen. Der 33-Jährige versteht sich als Bildhauer, die Malerei ist in seinen Augen ein Nebenberuf. (…) “

 

Der wohl vom Verlag geprägte Begriff “Kunstkrimi” steckt allerdings dies Buch in die falsche Kategorie. Hier lesen wir Kunstgeschichte vom Feinsten – und man wird künftig nicht lediglich von dieser Pracht überwältigt, sondern wissend durch die Sixtinische Kapelle gehen.

 

 

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Ein Blick in die Sixtinische Kapelle
und “Das Jüngste Gericht”

 

 

 

Denn es scheint  damals fast wie ‘vorherbestimmt’, dass, praktisch im Stockwerk darüber, sich eine geradezu vertrackte Situation anbahnt, seit Raffael  (1483 bis 1520) dort wirkt.‘” … elegant und eloquent mag Raffael sein, ein Mittzwanziger mit weichen Zügen, langen Haaren und schwarzer Samtkappe. Mit jeden scheint er sich zu verstehen, und jedem, der wichtig genug ist, dient er seine Freundschaft an. Würde Michelangelo es zulassen, so schnurrte der Jüngere auch ihm um die kräftigen Beine,  um sich dann seine Ideen zu krallen. Aufmerksam ist Raffael, lernfähig und in den Augen seines Vorbildes Michelangelo ein potentieller Dieb. Ein Maler, der nicht aus sich heraus schöpft, sondern andere kopiert.  (…)”

 

0u2zbgjdD3mgwxwnpiese beiden verschmitzt-gelangweilten (B)Engel Raffaels (links) kennt wohl nahezu jeder;sie prangen bis heute auf allerlei und den unmöglichsten Stellen und Gegenständen. Ebenso wie wohl fast jeder, (zumindest den Ausschnitt mit den beiden sich nur fast (!) berührenden Händen) aus Michelangelos Bild “DIE BESEELUNG ADAMS” kennt.

Tatsächlichpa3emzv4 gehören die beiden (B)Engel zu dem berühmten Madonnenbild Raffaels, das immer wieder nachgedruckt in gar mancher Wohnung an der Wand hängt und sich in passenden Büchern abgebildet findet.

Kia Vahland schreibt u.a. dazu:
“(…)  In der Sixtinischen Madonna zeigt Raffael fernab von Rom, was seine Kunst vor der Michelangelos auszeichnet.: In Öl auf Leinwand  kann er noch tiefer als der Bildhauer in die Seele seiner Figuren eindringen, kann ihre schwierigsten Empfindungen artikulieren, unverstellte Kindlichkeit zeigen, die Glücksmomente wie die Härten der menschlichen Existenz ausdrücken.  … Gelungen ist ihm das nur durch ein Vorbild, das es nicht nur zu bewundern, sondern auch zu besiegen galt: den störischen Michelangelo , einen Meiser nicht nur der Harmonie, sondern der Gegensätze.”

Aber Kia Vahland weiß viel mehr zu erzählen als das, was man in jedem Reiseführer findet: Die Deckenmalereien malte Michelangelo Buonarroti zwischen 1508 und 1512 im Auftrag von Papst Julius II. Sie wurden am 1. November 1512 enthüllt und zeigen Szenen aus der Genesis auf insgesamt 520 m²  mit 115 überlebensgroßen Charakteren. Besonders der Ausschnitt „Die Erschaffung Adams“ ist, wie schon oben erwähnt,  ein weltberühmtes und oft reproduziertes Werk. Es zeigt, wie Gottvater mit ausgestrecktem Finger Adam zum Leben erweckt. “Der Maler erzählt die biblische Geschichte in einer Serie abwechselnd kleiner und großer Tafeln, die sich in der Mitte der Decke vom Altar zum Eingang aneinanderreihen. Eine helle Scheinarchitektur soll sie verbinden, belebt von gar nicht biblischen Kerlen: Nackte Jünglinge ‘ignudi’ genannt, werden sich paarweise auf den Simsen austoben, werden sich räkeln oder an Tüchern ziehen, die über die vermeintlichen Marmorblöcke fallen, nie aber über die Scham der Männer. zeigt sich der eine von Vorne. offenbart der andere seinen trainierten Rücken. Lehnt sich einer vor, lässt sich sein Partner nach hinten gleiten. (…) “psdflrx5

 

 

 

 

Es sind insgesamt zwanzig, die nichts mit der biblischen Geschichte zu tun haben, wohl aber mit der frisch entfachten Leidenschaft Papst Julius II, der sich nicht nur für Bibel und Kirchengeschichte interessiert, sondern auch für die Antike. Dieses Interesse ist auch kennzeichnend für diese Epoche, in der ein völlig neues Menschenbild entsteht.

“Aus der Erde erhebt sich eine Kultur, die keine Erbsünde kennt, dafür aber etwas von Anatomie versteht. (Michelangelos selbst ähnelt mit seiner breiten Stirn, der eingedrückten Nase, dem wilden Bart über schmalen Lippen und dem kleinen, gedrungenen Körper nicht gerade einem jungen Gott. Aber er ist überzeugt, dass sich – zumindest in der Kunst – ein edler Geist und ein ebenmäßiger, möglichst männlicher Köper entsprechen.) (…)”

 

semcvmyuDie beiden nebenstehenden Bilder zeigen einmal ein Selbstbildnis Michelangelos als Bartholomäus im Jüngstem Gericht in der Sixtinischen Kapelle in Rom. Hier  gilt das Antlitz auf der von Bartholomäus getragenen Haut als Selbstbildnis des Künstlers.

Neben den Propheten des Alten Testaments stellte Michelangelo auch Sibyllen dar, Figuren aus der antiken Mythologie, die ebenfalls die Gabe der Weissagung besessen haben sollen. Die bekannteste dieser Sybillen ist die Cumäische, die die Geburt eines Erlösers vorhergesagt haben soll

Bewusst habe ich hier diese beiden Bilder nebeneinander gestellt: “Äußerlich hat die Cumäische Sibylle mit der Urmutter wenig gemein., schreibt Kia Vahland  “eher sieht sie aus, als habe der Maler den derbsten Schläger aus Rom gebeten, seine Schultern zu enthüllen. Nichts ist grazil an den Sehern, und weitsichtig sind sie auch. Zum Glück sind ihre muskelbepackten Arme stark genug, ihr schweres Buch ausreichend weit von dem faltenumrahmten Augen entfernt zu halten. Eva mag vom Baum der Erkenntnis genascht haben, ihre Nachfahrin könnte ihn gleich ausreißen. (…)”

Dann enthüllt Michelangelo endlich seine Deckengemälde. “Er (Raffael) muss sie einfach bewundern, die Sibyllen und Propheten, die nackten Jünglinge, Noah und seine Söhne, Adam, Eva und die Schlangenfrau. Angeblich sagte er (Raffael) nach der Besichtigung  mehrmals, er [Raffael] danke Gott, zu Lebzeiten Michelangelos geboren zu sein, denn dieser übertreffe alles, was er selbst von seinem Vater Giovanni und von Perugino gelernt habe.”

 

Mit diesem Buch ist Kia Vahland in mehrfacher Hinsicht etwas ganz Besonderes gelungen.  Sie öffnet dem Leser weit eine Tür, und man betritt nicht nur staunend ein anderes Jahrhundert, sondern eine ganz wesentliche große Epoche, in der sich das Denken wie auch das Menschenbild grundlegend verändert. In klarer Sprache, mit einfachen Sätzen, niemals dozierend, jedoch mit  einer oft unterschwelligen feinen Ironie macht sie sichtbar, wie sich eine neue Epoche nicht nur theoretisch in philosophischen Denkstrategien, sondern im Handeln aller gerade Lebenden aus sich heraus entwickelt. Wie man es heute auch in der Biologie staunend zu erkennen gelernt hat, wie das Leben  etwas sich selbst Organisierendes ist; und selbst wenn etwas scheinbar Neues entsteht, ist in ihm alles weiterhin enthalten, was vorher schon war.Jedoch auch die jeweils herrschenden Umwelteinflüsse wirken sich bestimmend auf die Gestaltung des Neuen aus.

Die Maler brauchen nur Farbe und Pinsel, aber wir erfahren auch, wie viele Komplikationen es zunächst zu überwinden gilt, die schon ganz einfach für Michelangelo  nur beim Freskieren darin bestehen, dass die Pozzolanerde aus der Umgebung Roms anders ist , als  der ihm bekannte Sand vom Arno-Ufer, der Mörtel nun zu viel Feuchtigkeit speichert und daraufhin schimmelt, bzw. herunterfällt.. Vor allem muss Michelangelo Hammer, Meißel und Marmor vergessen; nicht vergessen darf er, dass es auch hier auf eine vorherige Idee ankommt; etwas wie  falsch abgeschlagenen Marmor darf es auch hier nicht geben. Die Entwürfe der einzelnen Szenen müssen sorgfältig gestaltet sein. Die Gehilfen werden dann Löcher entlang der Zeichnung in die Pappe schlagen. durch die dann mit einem Farbbeutel das Entworfene auf den dafür vorgesehenen Deckenabschnitt übertragen wird. Nur  widerwillig hatte Michelangelo – er ahnte wohl, was auf ihn zukommt – den Auftrag des Papstes für die Decke der Sixtina akzeptiert. Zunächst verzweifelt er an der Aufgabe – und revolutioniert am Ende die Kunst und das Bild des Menschen dazu. .

54dmlnwtMichelangelo und Raffael – nie zuvor haben gegensätzlichere  Künstler einen schärferen Wettstreit gegeneinander ausgetragen. Brennpunkt  des Geschehens: der Vatikan, wo neben Michelangelo Raffael  den Auftrag erhielt, in der Vatikanstadt die päpstlichen Gemächer (Stanzen) mit Wandgemälden auszuschmücken.
Es entstanden zwischen 1509 und 1517 seine berühmtesten Werke: in der Stanza della Segnatura etwa der Parnass, die Disputa del Sacramento (links) und die Schule von Athen, die die Künste, die Religion und die Philosophie preisen und als absolute Meisterwerke der Hochrenaissance angesehen werden, sowie in der Stanza di Eliodoro Die Messe von Bolsena, Die Vertreibung des Heliodor und Die Befreiung Petri, in denen religiöse Themen mit den politischen Ereignissen der Zeit in Verbindung gebracht werden.

Jeder auf seine ganz besondere Weise dokumentieren sie gemeinsam, welch konträre Kräfte gegenwärtig aufeinander prallen. .Und Kia Vahland gelingt es auf ihre besondere Art und Weise, nicht nur den Fortgang der   Bilder, sondern auch den Fortgang der `großen Politik`mit einzubeziehen, die ganz besonderen politischen, auch kriegerischen Umstände, an denen der Vatikan bzw. seine Päpste nicht unschuldig waen.

Aber ein sich tiefgreifend veränderndes  Denken ist nicht nur für diese Epoche, als Ganzes gesehen, kennzeichnend, auch Michelangelo, die biblischen Geschichten in Bildern nacherzählend, verändert sich. Er wird an der Decke den Urbeginn von allem,  die Geschichten von Adam bis Noah nicht nur nacherzählen, sondern sie neu erzählen; aus den ‘heiligen’ Figuren des Mittelalters werden – Menschen. “So wird aus dem Künstler des Papstes, dem großen Bilderschöpfer des Kirchenstaates ein Zweifelnder.”  Vergessen wir nicht, dass diese Zeit auch durch Martin Luther auf den Kopf gestellt wird. . Im Vatikan treffen nun Orthodoxe – sie wollen Luther bekämpfen – und Hoffnungsvolle – sie wollen sich mit dem Reformator verständigen – aufeinander. Ebenso sind sie sich im Hinblick auf Michelangelo keinesfalls einig.

Michelangelo hatte von 1536 bis 1541 an dem Altargemälde DAS JÜNGTE GERICHT gearbeitet, das er im Alter von 66 Jahren fertigstellte. Das Gemälde enthält auf über 200 m² ca. 390 Figuren, viele davon überlebensgroß und alle nackt, Seelen, wie Gott sie schuf. . Und dann geschah es: Das Wandgemälde war Anlass für einen heftigen Streit zwischen Michelangelo und Kardinal Carafa, der die Darstellung als amoralisch und obszön bezeichnete. Was dann passierte, entbehrt nicht einer gewissen Komik: Besonders durch die Darstellung auch von Geschlechtsteilen stieß das Gemälde seinerzeit auf Ablehnung. Kurz vor Michelangelos Tod 1564 wurde der Erlass („Pictura in Cappella Ap[ostoli]ca coopriantur“) verabschiedet, der Übermalungen von als unsittlich empfundenen Ausschnitten vorsah. Die Übermalungen wurden bald begonnen und auch noch viele Jahrzehnte später fortgesetzt. Hiermit beauftragt wurde Daniele da Volterra, was diesem den Spottnamen Braghettone („Hosenmaler“) eintrug. (Zu Ihrer Beruhigung: Alles wurde dann später wieder restauriert.)

Kia Vahlands glänzend geschriebenes Buch erzählt die Geschichte der beiden Künstler, deren lebenslange Rivalität zu universalen Meisterwerken führte und die Kunst aus dem engen Zugriff der Herrscher befreite.; “(…) die trieben ihre Maler in Wettkämpfe, wollten teilen und herrschen – und erreichten nur doch nur, dass die beiden Renaissance-Meister bei allen Intrigen  ein gemeinsames Ziel durchsetzten: eine Kunst des Übermuts, die Vorgaben nur scheinbar erfüllt und sich ihnen dann immer wieder entzieht. (…)” Wie oben bereits gesagt: Ausgerechnet im Vatikan!

Sie lässt die so spannungsreiche Zeitgeschichte ebenso wie  die produktive Beziehungsgeschichte der beiden Künstler wieder so lebendig auftreten, dass man sie nie vergessen wird.. Sie schildert den Aufstieg beider, ihre künstlerischen Wege bis zu ihrer Begegnung im Vatikan und ihren jahrelangen Wettstreit, der erst mit Raffaels Tod endete.

Michelangelo aber sollte sich zwei Jahrzehnte später mit seinem „Jüngsten Gericht“ jeder Konkurrenz entwinden und zum unübertroffenen Ideal aller Künstler aufsteigen. Es ist im Buch auf einer Doppelseite wiedergegeben; ich empfehle Ihnen aber, es sich einmal am Computer herunterzuladen – dann können Sie es in allen Details studieren. Überhaupt ist es schade, dass – bis auf einen inneren Farbteil – die den Text begleitenden Abbildungen nicht farbig sind. Dank der heutigen Drucktechnik und mit etwas anderem Papier wäre das meiner Meinung nach möglich gewesen.

Kia Vahland hat aber mit diesem Buch noch eine zweite Tür weit geöffnet: Es ist eine Einladung an Jedermann, Kunst, wo immer man auf sie treffen mag, zu betrachten und zu ergründen.  Wie man das mit dem Ergründen macht, dokumentiert sie in diesem Buch. Sie zeigt auch, dass Kunst nicht etwas Abstraktes oder Langweiliges ist, und wie man sie jederzeit zum Leben erwecken kann. Da geht in den Zeiten des Internet – das allerdings nur einige Informationen liefern kann – sehr viel einfacher als früher. Das gleiche gilt auch für die Literatur. Hat man bei einem Künstler oder Dichter deren Werdegang und Schaffensmotive herausgefunden, erweckt man das Geschaffene tatsächlich zum Leben – ein unglaublicher Vorgang: Wie in diesem Buch bewiesen.

 

Zur Autorin: Kia Vahland verantwortet das Kunstressort im Feuilleton der „Süddeutschen Zeitung“. Daneben unterrichtet sie an den Universitäten München und Bochum. Sie hat über Michelangelos Freund Sebastiano del Piombo promoviert. Bevor sie zur „Süddeutschen Zeitung“ kam, war sie als Redakteurin für die Zeitschrift „ART“ und als Autorin für „GEO“ tätig. (Mehr konnte ich leider nicht herausfinden.)

 

Michelangelo & Raffael
von Vahland, Kia;
Gebunden
Rivalen im Rom der Renaissance. 207 S. m. 34 SW- u. 20 Farbabb.
2012   Beck ISBN 3-406-63993-3 ISBN 978-3-406-63993-7 21.95 EUR

 

…übrigens:   Die Autorin erwähnt in ihrem Buch  ‘Vasari’ als Quelle. Wie Sie unten sehen können, gibt es dessen Biographien auch in deutscher Sprache und neu übersetzt. . Im Internet finden Sie seine Homepage.

EDITION GIORGIO VASARI
Ohne die Lebensbeschreibungen Giorgio Vasaris (30.7.1511 Arezzo – 24.6.1574 Florenz) wüssten wir sehr wenig von den »hervorragendsten Künstlern Italiens«. Die lebendigen Schilderungen und Werkbeschreibungen der berühmten Vite haben nicht nur das Bild der italienischen Kunst geprägt, sondern auch die Kunstbetrachtung aus dem Reich der Legenden geführt und auf historische Füße gestellt und damit im 16. Jahrhundert die europäische Kunstgeschichte begründet.

Zugleich ist der große Historiker Vasari ein kluger und unermüdlicher Erzähler, der die Lebensläufe der Künstler mit einer Fülle von Anekdoten, Schnurren und Parabeln ausschmückt. Nicht zuletzt sind es diese Geschichten, die dem Leser viel über die Renaissance verraten: über das höfische Leben, über Pfründe und Sammler, über Künstlerwettstreite und Mäzene, also über die gesamte Welt der italienischen Renaissancekunst.

Im Verlag Klaus Wagenbach erscheinen die Vite in der EDITION GIORGIO VASARI als erste Neuübersetzung ins Deutsche seit über 100 Jahren, kritisch kommentiert, in reisefreundlichem Taschenbuchformat, mit farbigen Abbildungen und Hinweisen auf die heutigen Standorte der Kunstwerke. Die Ausgabe begann 2004 und wird im Jahr 2014 mit insgesamt 45 Bänden abgeschlossen sein