Nach fast vier Monaten Krankenhaus (davon sechs Wochen Koma) kann ich Ihnen endlich wieder Tipps für neue, interessante Bücher liefern.  Denn lesen konnte ich ja in dieser Zeit (meistens), nur das Schreiben ging eben nicht. Gestern war es hier so kalt, dass ich dachte, es könnte gleich auch noch schneien. Doch das folgende Gedicht wischte alle grauen Vermutungen einfach weg:

Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Sommerfrische

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.

Verstecke dich faul in die Fülle der Gräser.
Weil’s wohltut, weil’s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.

Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf

Mit diesem Grashüpferhupf begebe ich mich gleich an die für Sie gelesenen ziemlich großen Bücherstapel hinter mir – ich weiß, viele davon werden Sie sehr interessieren . Ich brenne darauf , Ihnen davon zu berichten. Mal sehen, wie ich das am besten hinkriege.

Viele Grüße von Ihrer Ingeborg Gollwitzer                                                         (13. August 2016)