Eine neue Erklärung des Universums
Auch dieses Buch Stephen Hawkings ist faszinierend: Sowohl, was den Text, was aber auch die wundervollen Grafiken von Peter Bollinger anbelangt.
Es beginnt so:
„Wir existieren nur kurze Zeit und erforschen in dieser Zeit nur einen kleinen Teil des Universums. Doch der Mensch ist eine neugierige Spezies. Wir staunen und suchen nach Antworten. Da die Menschen nun einmal in dieser riesigen, mal gütigen, mal grausamen Welt leben und in den unermesslichen Himmel über ihnen blicken, stellen sie sich von jeher eine Fülle von Fragen.
Wie können wir die Welt verstehen, in der wir leben? Wie verhält sich das Universum? Was ist das Wesen der Wirklichkeit? Woher kommt das alles? Braucht das Universum einen Schöpfer? (…)
Die meisten von uns verbringen nicht übermäßig viel Zeit mit diesen Fragen, doch fast alle machen wir uns hin und wieder darüber Gedanken. Traditionell sind das Fragen für die Philosophie, doch die Philosophie ist tot. Sie hat mit den neueren Entwicklungen in der Naturwissenschaft, vor allem in der Physik, nicht Schritt gehalten. Jetzt sind es die Naturwissenschaftler, die mit ihren Entdeckungen die Suche nach Erkenntnis voranbringen.
Das vorliegende Buch soll Antworten liefern, die durch jüngere Entdeckungen und theoretische Fortschritte nahegelegt werden. Sie führen uns zu einer neuen Vorstellung vom Universum und unserem Platz darin, die ganz anders ist als die traditionelle Auffassung, ganz anders sogar als das Bild, das wir vielleicht noch vor ein oder zwei Jahrzehnten gezeichnet hätten. Trotzdem reichen die ersten Entwürfe des neuen Konzepts fast hundert Jahre zurück. „
Die letzten dreißig Jahre seines wissenschaftlichen Lebens verwandte Albert Einstein auf die Suche nach der Weltformel, die alle elementaren Naturkräfte in einer einzigen schlüssigen Theorie erklärt. Aber Hawking berichtet auch von jenen, die vor ihm kamen und davon, was sie über die Grundlagen unserer Existenz erforscht haben: Im antiken Ionien begannen die Gelehrten, Naturerscheinungen durch Naturgesetze statt durch Mythen und Theologie zu erklären. Das war schon einige Jahrhunderte VOR Christie! DERZEIT wird die Frage, was denn ein NATURGESETZ sei, von den Philosophen ausgiebig erörtert.
ABER: Hat irgendwer oder irgendetwas innerhalb unseres Universums – von dem Sie lesen werden, wie es entstand und warum es UNSER Universum ist – Anspruch darauf, eine objektive Wirklichkeit zu sein?
Aber die Zeit und deren Wissensstand war jedesmal – so nah sich ein Mathematiker am Ziel seiner Wünsche wähnte – noch nicht reif für eine solche Entdeckung. Auch nicht, als Stephen Hawking 1988 Eine kurze Geschichte der Zeit veröffentlichte. Sein Welt-Bestseller hat jedoch die Suche nach der einen Theorie von allem populär gemacht wie kein anderes Buch.
Jetzt überrascht uns Hawking mit der Nachricht, dass wir womöglich kurz davorstehen.
In Der große Entwurf schlägt das Jahrhundert-Genie einen ungewöhnlichen Weg vor, wie sich die widerstreitenden Theorien über Relativität und Quantenphysik zusammenfügen lassen.
Für Hawking wäre dann bewiesen, was er heute (immer noch!) nur vermuten kann: dass sich das Universum selbst erschaffen hat.
Im Lichte von 40 Jahren eigener Forschung und mit Blick auf die bahnbrechenden astronomischen Entdeckungen und theoretischen Durchbrüche der letzten Jahre präsentiert Der große Entwurf eine aufregend neue und provokative Theorie über den Ursprung und die Entwicklung des Universums.
In seiner klaren, eleganten und bilderreichen Sprache unternimmt es Hawking gemeinsam mit Leonard Mlodinow, uns Antworten zu geben auf die ersten und letzten Fragen unserer Existenz.
Und bei all dem Wissen, von dem da berichtet wird – auf keiner Seite ist dies schön gestaltete Buch langweilig oder überfordert den Leser. Ein nachdenklicher Hawking hinterlässt einen nachdenklichen Leser: „Spontane Erzeugung [da die Gravitation Raum und Zeit formt, und dank derer es keine Beschränkung für die Erzeugung ganzer Universen gibt] ist also der Grund, warum etwas ist und nicht einfach nichts, warum es das [unser] Universum gibt, warum es uns gibt. Es ist nicht nötig, Gott als den ersten Beweger zu bemühen, der das Licht entzündet und das Universum in Gang gesetzt hat. (…) Wenn die Theorie durch Beobachtung bestätigt wird, ist sie der erfolgreiche Abschluss einer Suche, die vor mehr als 3000 Jahren begonnen hat. Dann haben wir den Großen Entwurf gefunden.“
Stephen Hawking wurde 1942 geboren. 1962 erfuhr der junge Student, dass er an einer unheilbaren Erkrankung leide und nur noch wenige Monate zu leben habe. Trotz dieser schrecklichen Diagnose setzte er seine Studien fort und ging an die Universität Cambridge, wo ihm freie Hand für seine einflussreichen Arbeiten insbesondere über Schwarze Löcher gegeben wurde.
Dreißig Jahre lang, von 1979 bis 2009, war er „Lucasischer Professor für Mathematik“ im Fachbereich für angewandte Mathematik und theoretische Physik., ein Lehrstuhl, den in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Isaac Newton innehatte. Der Lucasische Lehrstuhl wurde vor fast 350 Jahren gegründet und ist einer der renommiertesten der Welt. Schon Isaac Newton hatte ihn inne. Hawking leidet an der Muskelschwäche Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Seit 25 Jahren ist er von Kopf bis Fuß fast völlig bewegungsunfähig. Er sitzt im Rollstuhl, kann nicht mehr sprechen und sich nur noch mit Hilfe eines Computers verständigen.
Für seine Beiträge zur modernen Kosmologie hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Hawking ist Mitglied der Royal Society und der US National Academy of Sciences. 1988 veröffentlichte er den Weltbestseller „Eine kurze Geschichte der Zeit“.
Leonard Mlodinow, (den folgenden Text entnahm ich der Wikipedia) (
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