Das alte Jahrhundert Bd.5 – Ein Roman wie eine große Sinfonie

Von den verbrauchenden Menschen – zum verbrauchten Menschen

“Wenn dann Abend ist. Dort bleibt das Licht bis zuletzt. Schwalben, Mauersegler, eine Schwalbenstille. Gerade in den engen Gassen ganz oben am Berg ist am Abend der Himmelt so weit. Eine Kuhherde wird vorbeigeführt. Hunde rennen herum. Jetzt riecht man auch den Rauch von Abendfeuern. Noch überall Kinder. Kinder, die noch nicht gleich heimgehen. Wie immer am Abend fragst du dich,, wo der Tag geblieben ist. Wie eben erwacht: Wo gewesen? Wer bin ich? Also doch wieder Abend geworden. Vergangen die Zeit. …”

Diese Stelle habe ich eben willkürlich herausgesucht – aber sie zeigt, dass dieser Text des Erinnerns aus Malen und Klingen entsteht- überall sind solche ‘Stellen’ .. Es ist die Zeit, deren Vergehen, Fortschritt genannt, in den Dörfern Staufenberg – das hoch auf einem Granitkegel gebaut ist, und Lollar dem nächst größeren Ort, und dem entfernteren Gießen in den 50er bis in die 70er Jahre geschildert wird. Ich bin mir nicht sicher, ob sehr viel jüngere Leser das Buch besonders amtenlos lesen werden – Generationen können manchmal so weit wie Planeten voneinander entfernt sein. Aber ältere Leser, wie ich, zu deren Lebensabschnitt ja diese Zeit ebenfalls gehört, die lesen angespannt, atemlos und fast andächtig. Merkwürdigerweise scheint es manchmal ja so zu sein, dass die Welt bei uns – bevor das Wirtschaftswunder begann – mehr in Ordnung gewesen sein könnte als jetzt.

Jetzt ist ja alles schon passiert, was damals begann. Peter Kurzeck hat sich vorgenommen, alles – die ganze Gegend – zu erzählen. Die ganze Zeit, mit allem was drin ist. Landschaft, Himmel, Vögel, Blätter, Bäume und dazu die Menschen. Damals noch Kleinbauern, Handwerker und Gießereiarbeiter. Autos, Motorräder und – Buderus: “… aber vor zehn, fünfzehn Jahren kam noch das Keuchen und Stampfen bis hier herauf. Tag und Nacht. Und genauso der Rauch und Gestank. Die Häuser an der Hauptstraße schwarz von Ruß und Jahrzehnte den Schreck im Gesicht. Alte Fachwerkhäuser stehen und zittern. Ganz Lollar Jahrzehnte in einer Wolke von schwerem Rauch…”

Im Laufe der Jahre, die hier an uns vorüberziehen, wird Buderus – das Werk scheint wie ein mächtiger Herrscher über der Gegend zu thronen – sauberer und leiser. Aber das Eingreifen in das Leben der Menschen bleibt: Ihr Tag ist und bleibt eingeteilt in Früh-, Mittel- oder Spätschicht.

Hier muss ich eine Anmerkung machen: Den einzigen Fehler, den ich dem Buch ankreide, ist, dass es keine Kapitelüberschriften mit den wichtigsten Stichworten hat, die dann hinten oder vorn in einem Inhaltsverzeichnis aufgeführt sind. Um überhaupt etwas wiederfinden zu können – was immer wieder mal nötig wird, wenn man etwas nochmals lesen will. Leider erst ab Seite 132 habe ich begonnen, mir auf den leeren Seiten vorn und dann hinten im Buch zu notieren, auf welcher Seite welches Kapitel beginnt und dann beim Lesen Stichworte im Text zu unterstreichen und in ‘meinem’ Inhaltsverzeichnis hinzuzufügen. Wer das nicht macht, ist den 1015 eng bedruckten Seiten, aufgeteilt in 65 Kapitel, irgendwann hilflos ausgeliefert – was schade ist.

Die ‘Geschichte’ ist nicht bloß Vergangenheit, sondern auch Gegenwart: Im Jahr 1982 in Frankfurt-Eschersheim ein langes Wochenende im Herbst. Der Erzähler, zum Zeitunkt der Geschichte vierzig geworden, ist mit Frau Sibylle und Kind Carina, vier Jahre, alle wohnhaft in Bockenheim, eingeladen bei Freunden – Jürgen und Pascale – zu Besuch. Vielleicht das letzte Wochenende, bevor die Freunde nach Südfrankreich ziehen.Flucht aus einer zu engen Dachwohnung “das Geld und die Zeit und die Sorgen, die ganze Wohnung voll Sorgen”. Aber das alles kennen wir ja schon aus seinen früheren Büchern. Besonders Carina. Die höchste Seligkeit seines Lebens. “Mein Kind!” Endlich dann, in Kapitel vier schließlich dann in Eschersheim angekommen, wo Jürgen und Pascale wohnen, wo nun das lange Wochenende anbricht, wo “Peta”, wie ihn Carina nennt, atemlos von früher erzählen soll und erzählt. Atemlos – sie haben kaum Zeit bis zur Abreise der beiden nach Südfrankreich – und atemlos, weil die Zeit, die vergangen ist, von der berichtet werden wird, auch so atemlos war. Der Erzähler ist müde. Überdreht. Will schlafen. Um ihn her der Nachmittag und die vertrauten Stimmen, die ihn immer wieder unterbrechen, wenn er sich gerade irgendwo in die Vergangenheit hinein verirrt hat. Und von wo ihn dann plötzlich eine oder mehr vertrauten Stimmen zurückholen und Gegenwart herstellen. Jedoch, nur ein bisschen leiser gedreht: die Stimmen in seinen Kopf. Wovon er erzählen muss! Weiter! Damit auch nicht die geringste Kleinigkeit vergessen wird.

Manchmal, und das ist besonders raffiniert, wie er das hinkriegt, sind es gleich drei oder gar vier Zeitebenen, die er kunstvoll miteinander verknüpft – und das macht das Buch zu dieser literarischen Einmaligkeit! Beim Lesen bestaunt man das zunehmend. Und dann die Aufzählungen! Damit nichts vergessen wird! Auf Seite 920 beispielsweise: Auf der anderen Straßenseite ein steiler Hang. Ganz mit Hecken bewachsen, Hecken und Bäume, die von allein wachsen. Hagebutten, Weißdorn und Schlehen. Schneebeeren, Mehlbeeren, Brombeeren, Haselnüsse, Holunder, Weiden, Birken und kleine Fichten. Aber auch Salbei, Fingerhut, Flieder, Jasmin. Und noch viel mehr, was da wächst, bei dem man nur die Namen nicht kennt, sagte ich. Aber jedes Jahr weiterwachsen und blühen und grün werden. Alles, was der Wind aus dem Lahntal und aus den Gärten herabweht seit ewigen Zeiten. Als Kinder, sagte ich, haben wir Steilhang gesagt. Ganz oben ein Weg, den kann man auch gehen. Wenn man sich auskennt, verborgen ein paar Eingänge zwischen den Hecken. Ein Durchgang, nur Obacht auf Dornen! Und tiefer drin ein paar Plätze mit hohem Gras, Moos, Königskerzen und ein paar Steinen, um darauf zu sitzen. Kleine Lichtungen, Plätze wie Inseln, ein Königreich. Und man kann sie von außen nicht sehen, extra für Kinder – solche Plätze sind das. Viel Getier da am Hang, Wiesel, Kaninchen, Wildkatzen, Füchse. Vögel, Insekten, Blindschleichen. Die Eidechsen hier am Steilhang viel scheuer, als die bei den Lagerschuppen. Kleine Krokodile und schnell wie der Blitz. …” Hier breche ich mal ab – aber in diesem kleinen Absätzchen hat er mindestens vierundzwanzig Begriffe aufgezählt, damit man sich wieder vorstellen kann, was da alles dazugehört. Siebzehn bei den Pflanzen, die, herangeweht, einfach liegengeblieben sind und eben wachsen. Und bei den Tieren sind es nochmal sieben, die dazugehören. Mindestens. Hier lasse ich etwas aus, was Sie dann selbst lesen können, weil es sonst hier einfach zu lang wird.

Aber im nächsten Absatz geht es weiter: “… Die ganze Zeit auf dem Heimweg. Und dann kann dir geschehen, dass Dir ein anderer Tag wieder einfällt. Du warst fünf und bist in Staufenberg erst in der Gartenstraße und dann in der Vorstadt an den Zäunen entlang. Du hast an einem Gartentürchen gestanden und diese Knospen [die er vorher beschrieben hat] betrachtet. Und bist dann hierher zum Steilhang. Und jetzt stehst du wieder hier. Erwachsen, wie von weither stehst du hier. Beinah schon ein Fremder. Und es sind wieder die Knospen von damals. Die gleichen Knospen. Und wenn sie dir noch einmal auffallen, sagte ich, beim nächsten Mal bist du alt. Die ganze Zeit auf dem Heimweg, sagte ich. Und als ich da ging, sagte ich und seh mich in weiter Ferne, da war ich kaum erst zwanzig. Halb so alt wie jetzt. Noch eben ein Kind, sagte ich, und gleich danach war alles gestern. Und jetzt [als er das schreibt, ist er wohl über sechzig!] bin ich schon lange nicht mehr jung und gehe immer noch. Die ganze Zeit auf dem Heimweg und man sieht schon, dass alles nicht bleibt. … “

Dabei, das lernen wir auf diesen 1015 Seiten, ist jeder Tag – selbst in Frankfurt ist es eine Reise von Bockenheim nach Eschersheim zu kommen – so voll, so übervoll, so prall. Und dennoch, all die vielen prallen, übervollen Tage – sie sind wie die Wolken am Himmel mal schneller, mal langsamer verstrichen – manchmal scheinen sie auch für einen Moment stehenzubleiben – aber wie es mit den Wolken auch ist, – sie sind unaufhaltsam über alles hinweggegangen. Aber eben nicht folgenlos. Alles verändert sich. Jeden Tag geht es schneller.

Seit Mitte der neunziger Jahre arbeitet Peter Kurzeck an dem großen autobiographisch-poetischen Projekt Das alte Jahrhundert . Die ersten vier Bände sind bereits erschienen: Übers Eis (1997), Als Gast (2003), Ein Kirschkern im März (2004) und Oktober und wer wir selbst sind (2007). Ich habe sie alle gleich bei Erscheinen mitgelesen, irgendwie fasziniert von seinem Erzählstil, mit dem er auch des Malens fähig wird. Wer dieses Buch, dick und schwer wie ein Ziegelstein und obendrein auch noch in rotem Einband (!) gelesen hat, wird die früheren Bücher sicherlich auch noch lesen wollen – sie sind, – das sag ich hier mal so – absolut nicht so dick wie dieses.

Über das Autobiographische hinaus entsteht eine faszinierende Zeitgeschichte. (Norbert Wehr im WDR) Und wir begleiten ihn in das Land seiner Kindheit. Das Oberhessen aus der Zeit nach dem Krieg und bis in die Siebziger Jahre. Gestern noch hier und jetzt ein versunkenes Land, eine Sage. Man muss die ganze Gegend erzählen, die Zeit! Und dazu die Menschen. Kleinbauern, Handwerker und Gießereiarbeiter. Die Oberdorfwitwen, die alten Leute und ihre Geschichten. Und die Kinder, als wir alle noch Kinder waren. Die alten Kaufläden. Flohmarkt- und Flüchtlingsgeschichten. Wie es bei der Arbeit zugeht. Aber niemand wird es wagen, dieses Buch als ‘Heimatliteratur’ abzuwerten!

Von unzähligen Leuten erfahren wir die Lebensläufe, ihre Vergangenheiten, ihre Zeit. Und was die Zeit mit ihnen und auch mit uns macht. Das Fernsehen. Die Liebe. Drei Paargeschichten.

Wer weiß noch, wie das war, als man mit den Pferde- oder Ochsenfuhrwerken und mit den Dampfloks lebte … Noch gar nicht so lange her! Und lesen hier, wie ein Sechsjähriger in Lollar am Güterbahnhof bei der amtlichen Waage steht (neben einer großen Pfütze in der sich der Himmel spiegelt) und der weiß vom Hörensagen, die Erde ist eine Kugel. Aber er weiß auch später noch genau, wie das mit dem Wiegen der Ladungen damals ging. (Ich nehme an, dass diese und einige andere Passagen später mal in den Lesebüchern – falls es dann solche noch gibt – zu finden sein werden.)

Kurzecks Buch ist ein Beweis dafür, dass man mit fast millimeterhafter Genauigkeit Poesie erzeugen kann. Dass es nicht lange, mühsam zu verfolgende Sätze sein müssen, um etwas – und gleichzeitig die eigene Perspektive – zu erklären. Bei ihm geht es so, dass er Wörter, die man normalerweise beim Schreiben hinzufügt, beim Sprechen aber auslässt – eben weglässt. Alles weglässt, was nicht unbedingt nötig ist. Trotzdem ein gewaltiges Epos.

Ein langer Herbstnachmittag und er ist sechs und muß sich alle Stimmen und Farben und jede Einzelheit merken. Und hat keine Wahl, wird ein Dichter. Damals schon. Wenn man auf einem Berg wohnt, führt jeder Heimweg am Ende mühsam bergauf. Die Nachkriegs-, die Not-, die Hunger-, die Hamster-, die Schwarzmarktzeit. Dann der Fortschritt. Unaufhaltsam wie ein Tsunami – damals für alle unbemerkt. Damals wusste man noch nichts von Tsunamis. –

Und dann die neue und immer noch eine neuere neue Zeit. Der Fortschritt. Und fängt dann zu fahren an. Baustellen, der Straßenbau, Autobahnen, Schnellstraßen und Autobahnzubringer. Staatssekretäre, Ehrenjungfrauen und das Weltbild der Igel. Eine vergessene alte Landstraße, die leer in der Sonne liegt. Bald ist sie wegradiert. Für immer. Jetzt Supermärkte, Einkaufsfahrten, Räubergeschichten, ein gelungener Amoklauf und die langen Sommer der späten Sechziger Jahre.

Und das eben ist es, was nun rückblickend das Anrücken der Neuen Zeit eigentlich ist. Eine Eroberung! Die Eroberer kommen von allen Seiten, ein Feldzug. Die Großmärkte erst in Lollar, dann die auf der grünen Wiese – die Straßen, nun notwendig, für die alles ganz selbstverständlich rundherum abgerissen, begradigt wird, für immer mehr und schnellere Autos. Die Verhaltensveränderungen: Einkaufszentren, Sonderangebote – man muss sie mitnehmen – die neu gekauften Tiefkühltruhen (Platz genug dafür in den Waschküchen) termingerecht abfressen – überall wird gegessen, gefressen. Es wird auch gelesen – die immer dickeren Prospekte der Super- und Großmärkte werden er- und durchgearbeitet, auszugsweise für ausgeklügelte Einkaufsfahrten zusammengestellt. Jetzt hat man eine Strategie: die immer straffere Organisation der Einkaufsfeldzüge. Was in größter Genauigkeit beschrieben so komisch ist wie ein Slapstick!

Niemand bemerkt die Umzingelung! Das Näherrücken. – Vielleicht erst hinterher. Wenn es zu spät ist. Hätte man alles stoppen können oder gar müssen? Auch die Landschaft, immer wieder von neuem wundervoll beschrieben, durch immer mehr Straßen zerschnitten, die Stille vom Autolärm aufgefressen. Immer wieder das Auffressen müssen und Aufgefressen werden.

Und bei der Beschreibung des Auffressens von Kindheiten ist es in mir siedendheiß hochgestiegen: Das waren die Jahre, in denen meine Kinder klein waren. Ich lief von einem zum andern um zu betteln, mir die unbenutzen Garten oder die ungenutzte Wiese in unserer Nähe zu erflehen, um meinen Kindern wenigstens teilweise das bieten zu können, was ich aus meiner so freien und ungestümen eigenen Kindheit erinnerte – wo man sich noch entwickeln konnte. Selbständig und Selbstbewusst werden. Mit dreizehn dann nahezu erwachsen sein. Und nicht hinterher, nach einer Kindheit am Gängelband, bereits im Kindergarten gedrillt, normiert, erstmals frei loszulegen – manchmal kriminell werden dabei. Ich habe überall umsonst gebettelt und bei meinen Kindern, denen ich eigentlich ein Paradies hatte bereiten wollen – scheiterte; niemals konnten sie im Vor- und Volksschulalter allein in die Stadt, immer musste jemand mit. Ich musste sie halten wie kleine Haustiere, so kam es mir jedenfalls vor. Nichts selbständig, keine ‘Buden’ bauen, nicht herumlaufen zu Leuten, keine Bäume erklettern – nur Spielplatz mit den damals modernen, ach so primitiven Geräten. Sogar Abenteuerspielplätze – ein Witz. Ich wollte ja die ungenutzten Gärten oder Wiesen nur leihen, vielmehr mieten … nicht einmal kaufen; meistens wurde die Absage damit begründet, dass das Grundstück später sehr im Wert steigen würde. Das taten sie ja dann auch und wären nicht beschädigt oder im Wert gemindert worden, hätten sie meinen Kindern die wenigen Jahre der Kindheit ‘gehört’.

Ach, und noch etwas hatte auch ich inzwischen völlig vergessen: Wie es ist, wenn aus den Kaulquappen in den Teichen Unmengen winzigkleine Frösche werden, die über, unter und neben allem herumhüpfen – todesmutig, lebensdurstig, restlos gefährdet, dennoch irgendwie überlebend. Natürlich nicht alle. Ein ganzes Zeitalter und jeder Augenblick fängt zu reden an. So, wie es mit uns Kindern war, in unserer Kindheit – nicht bloß einfach ‘früher’, sondern überhaupt weg.

Aber es ist alles andere als ein sentimentaler Rückblick! Kurzeck ist hier eine der schärfsten Anklagen über die Verluste in dieser Zeit gelungen, die ich je gelesen habe. “Ein Krieg, sagte ich. Seit zehn-fünfzehn Jahren Krieg. Oder vorher schon und man hat es nicht gleich gemerkt. Einseitig. Ein Krieg, den die Igel [deren Leben und schwindendem Lebensraum er über 60 wundervolle Seiten gewidmet hat!] nicht wollen. Verstehen das nicht. Ein Ausrottungs- und Vernichtungskrieg.”

Es ist gut, dass die späteren Generationen gar nicht mehr wissen, um was sie alles gebracht werden. Durch den Fortschritt. Aber es ist wunderschön, dass und wie es hier aufgeschrieben wurde. Irritierend schön und – ohne dass es gesagt wird – unüberhörbar irritierend bitter. Zurückholen lässt sich das alles niemals oder ungeschehen machen. Ich hoffe so sehr, dass dieses Buch – bereits ausgezeichnet ist es ja schon! – sehr viele Leser findet. Ich hoffe aber auch, dass Peter Kurzeck auch die Zeit bleibt, die folgenden Jahre ‘nach Plan’ fertigzuschreiben. Es ist mit einer gewaltigen Anstrengung verbunden – Schreiben ist auch eine Art schwerster körperlicher Arbeit.

Ingeborg Gollwitzer


Peter Kurzeck ist 1943 in Böhmen geboren und als Flüchtlingskind in Staufenberg im Kreis Gießen aufgewachsen, lebte seit 1970 lange Jahre in Frankfurt am Main. Heute lebt er in Uzès, Südfrankreich, und in Frankfurt am Main. Verschiedene Literaturpreise und Stipendien: Alfred-Döblin-Preis 1991, Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste 1999, Hans-Erich-Nossack-Preis 2000, Stadtschreiber von Bergen 2000/2001. 2008 erhielt Peter Kurzeck den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis.