18 Literaturkritiker und Krimispezialisten haben abgestimmt: Diese Kriminalromane haben ihnen im März 2013 am besten gefallen! Was diese Spezialisten empfehlen – da lohnt sich das Lesen!
Etwas zur neuen KrimiZeit Bestenliste März 2013 : Texas-Krimi „Dunkle Gewässer“ –ist bester Neueinsteiger
Die Jury der KrimiZeit-Bestenliste hat Reginald Hill mit „Rache verjährt nicht“ (Suhrkamp) im März erneut auf den ersten Platz gesetzt. Als bester Neueinsteiger folgt danach Joe R. Lansdale mit „Dunkle Gewässer“ (Tropen).
Lansdale erzählt in „Dunkle Gewässer“ die Flucht von drei Jugendlichen und einer Frau durch Texas zur Zeit der großen Depression. Dabei geht es um die Beute eines Raubüberfalls. Neu auf Platz 2 in der KrimiZeit-Bestenliste von März.
Der britische Autor Reginald Hill, gestorben 2012, schildert in seinem letzten Roman den Rachefeldzug seines Protagonisten Wolf Hadda. „In mehrstimmiger Durchführung erzählt er eine Abenteuer-, eine Liebes- und vor allem eine Geschichte von Identitätsfindung durch Rache – ein großes Spiel mit den Lesererwartungen,“ schreibt Tobias Gohlis, der Sprecher der KrimiZEIT-Bestenliste
Jetzt Klicken– dann kommen die zehn Bücher!
1(1) Reginald Hill: Rache verjährt nicht
A. d. Engl. von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, Suhrkamp, 686 S., 19,95 €. London/Cumbria. Kinderschänder oder Hedgefondsmanager – welche Anklage wiegt schwerer? Wolf Hadda, nach Fluchtversuch zum Monster verkrüppelt, geht für beides in den Knast. Nach sechs Jahren wieder frei, sinnt er auf Rache. Posthumes Wunderwerk englischer Erzählkunst. Hill ist 2012 verstorben.
2(–) Joe R. Lansdale: Dunkle Gewässer
Aus dem Englischen von Hannes Riffel, Tropen, 320 S., 19,95 €
Ost-Texas, während der Großen Depression. Nachdem May Linns Leiche im Sabine River gefunden wurde, verbrennen ihre Freunde sie und transportieren die Asche den Fluss hinab. Fernziel: Hollywood. Die wilde Flucht der Jugendlichen erinnert an die von Huck Finn und Tom Sawyer, verläuft aber grotesker und brutaler als bei Mark Twain. Lansdale eben.
3(–) Elmore Leonard: Raylan
Aus dem Englischen von Kirsten Risselmann, Suhrkamp, 308 S., 19,95 €
Kentucky. Ob Nierenhandel, Umweltverbrechen oder Schusswechsel mit einer einarmigen Transe – US-Marshal Raylan Givens bleibt stets gelassen. Mit Gleichmut und schnellem Finger sorgt er für das, was er persönlich für Gerechtigkeit hält. Wie schon in der TV-Serie Justified, jedoch im Buch viel, viel abgefahrener.
4(8) Håkan Nesser: Am Abend des Mordes
Aus dem Schwedischen von Paul Berf, btb, 480 S., 19,99 €
Kymlinge. Gunnar Barbarottis Frau ist gestorben. Der trauernde Inspektor arbeitet sich ins Leben zurück. Er untersucht, ob Ellen, die vor Jahren ihren ersten Mann erschlug und zerstückelte, auch den zweiten beseitigt hat. Im letzten Barbarotti-Roman geht es um das weite Feld zwischen Tod und Leben, um Gott und ums Bessermachen.
5(–) Madison Smartt Bell: Die Farbe der Nacht
Aus dem Englischen von U. Wasel und K. Timmermann, Liebeskind, 238 S., 18,90 €
Los Angeles, Las Vegas, New York. Manson-Mythos trifft 11. September. Die sexy blutigen Zeiten liegen 30 Jahre zurück. Mae, einzige Überlebende der Family, gibt Karten in Vegas. Als die Türme fallen, fällt die Todesgöttin zurück in antike Blutträume und Rachemuster. US-Gewalt-Metaphysik.
6(–) Steve Hamilton: Der Mann aus dem Safe
Aus dem Englischen von Karin Diemerling, Droemer, 460 S., 16,99 €
Ohio. Mike ist seit seinem achten Jahr stumm. Warum, verrät er zuletzt. Aus dem Knast erzählt er, wie er Safeknacker wurde, wie er als Empfindsamer unter Rohlinge kam, als Künstler unter die Gangster fiel. Schnörkellos, mit hoher Spannung erzählt. Das Schönste: die Liebesgeschichte unter Comiczeichnern.
7(4) Åsa Larsson: Denn die Gier wird euch verderben
Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs, C. Bertelsmann, 384 S., 19,99 €
Kiruna. Frans Usitaalos Hand wird im Magen eines Bären gefunden, seine Tochter ist mit zig Messerstichen ermordet worden, und sein Enkel wird beinahe erstickt. Rebecka Martinsson und Anna-Maria Mella ermitteln Familien- und Regionalgeschichte: Die Minenstadt Kiruna als Moloch, der Geld spuckt, wenn man ihm Kinder opfert.
8(10) Nicci French: Eisiger Dienstag
Aus dem Englischen von Birgit Moosmüller, C. Bertelsmann, 528 S., 14,90 €
London. Psychotherapeutin Frieda Klein jagt mit seelsorgerisch- detektivischem Übereifer winzigsten Vermutungen hinterher und entdeckt echte Beweise. Der Mann, der, halb verwest und doch umsorgt, ihre Suchlust weckt, war von Friedas Art: einfühlsamer Zuhörer und Ziel von Mordgelüsten. Frieda Klein ist klasse.
9(–) Paolo Roversi: Milano Criminale
Aus dem Italienischen von Esther Hansen, Ullstein, 464 S., 19,99 €
Mailand 1958–1971. Vandelli (10) und Santi (14) sind zufällig Zeugen des sensationellen Raubüberfalls an der Via Osoppo. Der eine wird daraufhin Räuber, der andere Polizist. Nach dem Vorbild von Romanzo Criminale: die Geschichte Mailands als Kampf zwischen Staat und Verbrechern.
10(3) Mike Nicol: Killer Country
Aus dem Englischen von Mechthild Barth, btb, 512 S., 14,99 €
Kapstadt. Band 2 der »Rache-Trilogie«. Mace und Pylon, ehemals Waffenhändler des ANC, jetzt Nobel-Security, wollen in Frieden ihr Erspartes investieren. Doch Ex-Politiker Ocho und Anwältin February spielen nicht ehrlich. An dickes Geld kommt man nur durch Mord. 20 Jahre Demokratie haben daran nichts geändert.
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